5 Trends im Shopper Marketing 2024
KI, Budget-Shifts, Brand Development & mehr
Neues Jahr, neues Glück: 2024 hält für das Shopper Marketing die eine oder andere Veränderung bereit. Wir haben den Markt für Euch gescreent* und fünf Trends für das Jahr 2024 rund um Shopper, Marke und Handel zusammengestellt.
Kein Zweifel: KI bleibt King
Künstliche Intelligenz ist auch 2024 das Schlüsselthema im Marketing. Der Fokus verschiebt sich jedoch auf die praktische Anwendung.
Auch der Handel hat den Dreh raus und nutzt KI zum Beispiel für:
Kassenlose Läden
Self-Check-Out und Self-Scanning waren erst der Anfang. Jetzt kommt „Just Walk Out“. Reingehen, Rausnehmen, Rausgehen: Kameras, Regalsensoren und Computer Vision-Techniken erkennen den Kunden und seine Einkäufe und buchen den Betrag direkt ab. Amazon experimentiert in seinen Shops schon mit RFID-Tags.
„Reifeprüfung“ von Obst und Gemüse
Schluss mit Anfassen, Drücken oder Mutmaßen: KI-gestützte Geräte können erkennen, wie reif Melone, Kiwi & Co. sind. Besonders geeignet für Obst- und Gemüsearten, denen man von außen nicht ansehen kann, ob sie bereit zum Verzehr sind. Oder sogar schon drüber. Das ist deutlich hygienischer und beugt zudem der Lebensmittelverschwendung vor.
Automatisierte Erfassung von Regallücken
Mut zur Lücke – keine gute Idee im Handel. Denn wenn das Objekt der Begierde ausverkauft ist, wird es woanders besorgt. Die Lösung: Kameras, die an ein KI-System gekoppelt sind und rechtzeitig signalisieren, dass der Bestand zur Neige geht. Klappt im Laden wie im Lager, automatisierte Nachbestellung inklusive.
Außerdem im Trend, wenn auch nicht der gleichen Ausprägung: Nachhaltigkeit und Social Commerce. Beides wird immer wichtiger. Auch in der Kombi, nämlich in Form von umweltbewussten und sozial verantwortlichen Marketingstrategien.
Social rules: Die Marketing-Budgets verschieben sich
Social Media heißt der große Gewinner im Rennen um das Budget. Kein Wunder: Social Commerce bleibt ein wichtiges Branchenthema des Social Commerce. Auch Suchmaschinenmarketing spielt ganz weit oben bei der Budgetvergabe mit. Für knapp die Hälfte der Marketer:innen sollen SEA und SEO ein dickes Kuchenstück im Marketing-Mix abbekommen.
Wer verliert, ist das Influencer Marketing. Was in den vergangenen Jahren ein großer Trend war, muss sich 2024 mit einem abgeschlageneren Platz zufriedengeben.
Eine weitere spannende Erkenntnis:
Die Wahl der Marketingkanäle und -ansätze wird durchaus vom Alter beeinflusst. Und zwar nicht nur vom Alter der Kundschaft: Junge Werbetreibende zwischen 18 und 29 Jahren wollen ihre Budgets vermehrt in innovative, neue Marketing-Kanäle umschichten.
Was da in diesem Jahr wohl kommt?
Freunde fürs Leben:
Kundenbindung statt -gewinnung
Warum in die Ferne schweifen? Statt in die Neukundengewinnung zu investieren, setzt die Branche jetzt verstärkt auf Kundenbindung. Stammkunden sind halt unbezahlbar: Sie generieren regelmäßige Umsätze und empfehlen als loyale Fans gern einzelne Brands oder Läden.
Um eine Shopper Retention zu erreichen, sind jedoch andere Mechanismen als in der Akquise neuer Kunden angesagt. Großes Potenzial haben sinnvolle, personalisierte Interaktionen, beispielsweise per Conversational Marketing. Der Shopper wird re-adressierbar und kann über Messenger wie WhatsApp individuell angesprochen werden. Aus der bis dato eher ein-direktionalen Shopper-Ansprache wird ein Dialog.
Für Brands entsteht so eine völlig neue Dimension, ihre Kunden besser kennenzulernen und durch eine maßgeschneiderte Kommunikation an sich zu binden. Angenehmer Nebeneffekt: Kundenbindung ist auch günstiger als die Neukundengewinnung.
Bessere Standards: Retail Media gewinnt an Transparenz
Werbeformen auf Händlerplattformen haben sich mittlerweile auch im Handel in Deutschland etabliert. Was bislang fehlte, war der Überblick über das breite Spektrum an Werbemöglichkeiten, denn der Markt ist alles andere als homogen.
Im Jahr 2024 geht es vor allem darum, Standards und einheitliche Metriken festzulegen. Das soll helfen, die Leistung der Werbekanäle zu beurteilen und bessere Werbeerlebnisse zu schaffen. Der BVDW mit dem Retail Media Circle spielt dabei eine wichtige Rolle.
Wie Du Retail Media sinnvoll in Deinen Shopper Marketing-Mix einbindest, haben wir in diesem Artikel für Dich zusammengestellt.
Brand Development:
Entscheidend beim „Klassenkampf“ im Supermarkt-Regal
Der Einzelhandel baut weiterhin seine Eigenmarken aus – sowohl in puncto Qualität und Rezeptur als auch im Pricing. Hinzu kommt die fortlaufende Fokussierung der Händler auf Preissenkungen und die strategische Nutzung von Aktionsangeboten. Das stellt Markenhersteller vor große Herausforderungen: Sie müssen ihre Position und Relevanz behaupten.
Es wird Zeit, die Preisstrategien zu überdenken und Mehrwerte zu schaffen. Mit welchen innovativen Wegen können Brands sich von Eigenmarken wie Gut & Günstig, ja! oder Balea und Cien abheben und das Spiel für sich entscheiden?
Die Qualität ist ein Faktor, Produktinnovation ein weiterer. Doch mindestens genauso wichtig ist das Brand Development. Durch eine starke Markenidentität und ein glaubhaftes Werteversprechen entsteht eine emotionale Bindung zu den Verbrauchern – und die kann den entscheidenden Vorsprung im „Klassenkampf“ darstellen.
Mission Impossible? Keine Spur. Das zeigen die Erfolge von „Challenger Brands“, die insbesondere die FMCG/CPG-Branche durch ihr disruptives Verhalten aufgemischt haben.
Unser Fazit
2024 wird ein spannendes Jahr! Es birgt einige Herausforderungen, aber hey – schauen wir doch lieber auf die Möglichkeiten! Und davon gibt es einige. Denn eines bleibt ein Evergreen: Flexible, shopperzentrierte und zielgruppenspezifische Ansätze bleiben im Shopper Marketing essenziell.
Welcher der oben genannten Trends ist für Euch der wichtigste? Wie könnt Ihr diese Trends zum Vorteil Eurer Brand nutzen? Let’s talk!
*Quellen: Marketing-Trends in 2024 (DMEXCO Umfrage), Kantar Marketing Trends 2024, Lebensmittelzeitung